Hideshi Yamada & Johannes Michael Schnarrer
Zur Naturrechtslehre von Johannes Messner und ihre Rezeption in Japan
Wien 1996
«Wenn man an die Aufgabe, die Natur des Menschen zu erklären und zu ergründen, herangehen will, scheint es mir angebracht, den Menschen vor allem als Familienwesen aufzufassen, was Johannes Messner, ehemaliger Wiener Sozialethiker, in seinen Werken deutlich ausgeführt hat. Nach Messner sind objektive und subjektive Wirkweise des Naturgesetzes im Menschen zuinnerst verbunden. Weil der Mensch in Wirklichkeit viel ursprünglicher und zuallererst Familienwesen ist, als üblich in sich fertiges Wesen gedacht. «In der Familie erfährt er die Formung seiner Haltungen und Verhaltensweisen wie überhaupt seines Geistes bis auf den tiefsten Grund, und in der Familiengemeinschaft lernt er, was ihm als Gesellschaftswesen und als Einzelwesen im Streben nach Erfüllung seines Glückstriebes, also in seinem Wertstreben, wahrhaft zum Wohle ist. Es ist die unmittelbare, ihm in diesem Zusammenleben durch seine Natur aufgenötigte Erfahrung, die für seine Selbstbestimmung der Anlass zu den seiner Natur gemässen Verhaltensweisen wird.» Weil in der Familie inhaltsbezogen erfahren und erlernt, sind die sittlichen sowie rechtlichen Prinzipien, also die Naturrechtsprinzipien, in unterschiedlichen Bereichen dementsprechend anwendbar. Sie sind also nicht inhaltsleer, wie Hans Kelsen und Ernst Topitsch kritisieren.» (Hideshi Yamada)