Am 9. und 10. März 1998 findet in der Alten Oper in Frankfurt/Main der Kongress «Ethik in der Onkologie II» statt, Veranstalter ist die Deutsche Krebsgesellschaft e. V.
Am 9. März soll dort Franco Cavalli zum Thema «Das Schweizer Modell» vorstellen. Es ist dies das erste Mal, dass ein Schweizer «Euthanasie»propagandist die Schweiz im Ausland als «Modell» vorstellen soll. Das Unterthema des Kongresses lässt daher noch mehr aufhorchen: «Selbstbestimmung und Grenzen der Therapie». An und für sich ist gegen den Titel nichts zu sagen. Aber: Unter Flagge der Selbstbestimmung kommen auch und gerade knallharte «Euthanasie»propagandisten wie der Niederländer Piet Admiraal einher, denen es nicht um wirkliche Selbstbestimmung geht, sondern um «Tötung auf Verlangen» und Tötung ohne Verlangen. Prompt findet sich auch unter den Referenten Dr. Visser, medizinischer Funktionär aus dem Niederländischen Gesundheitsministerium, der zur «Sterbehilfe in den Niederlanden» sprechen wird.
Die Forderung nach «Grenzen der Therapie» kann sich als gleichermassen zweischneidiges Problem herausstellen: Wie schnell und wie gerne wird sie gerade heute völlig ohne Ethik geführt. Wird also Franco Cavalli als «Modell Schweiz» eine Synthese aus Tötung und Verlangen («Euthanasie», «Sterbehilfe») und zentralistischer Staatsmedizin vorstellen? Cavalli sieht «Euthanasie» als Teil der Palliativmedizin. Oder wird Cavalli gar Rationierungsmodelle vorstellen, bei denen der Wert des Menschen negativ werden oder gar unter Null sinken kann – wie dies unter «fortschrittlichen» Schweizer Ärzten bereits herumgereicht wird?
Man darf gespannt sein, wie der Kongress, dessen Referentenliste weltanschaulich gemischt ist, mit dieser Herausforderung fertig werden wird.
Nachtrag: Cavalli hat seine Teilnahme schlussendlich abgesagt.