Moritz Nestor
Der katholische Theologe Alberto Bondolfi gehörte in den Jahren nach 1993 zu den prominentesten Aktivisten der Kampagne zur «Liberalisierung» der «Tötung auf Verlangen» in der Schweiz (§114 StGB), die im Jahr 2000 politisch abgeschmettert wurde. Interessanterweise entlarvt er aber seinem Buch «Ethik und Selbsterhaltung» die Schweizer «Sterbehilfe»-Organisation EXIT. Diese habe die Forderung nach Legalisierung der mit Artikel 114 mit Strafe bedrohten Tötung auf Verlangen («aktiven Euthanasie») nur zum Schein 1984 aus ihren Statuten gestrichen: „EXIT hat vor allem die Absicht, die Autonomie der Patienten bis in den Tod hinein zu maximieren. Diese Absicht führte, bis zur Revision der Statuten der schweizerischen Sektion im Jahre 1984, zur Forderung nach einer Legalisierung der sogenannten aktiven Euthanasie. Die Streichung dieser Forderung geschah eher aus pragmatischen als aus prinzipiellen Gründen.“ [1]
[1] Alberto Bondolfi (1990): Ethik und Selbsterhaltung, Seite 104