Vortrag im Rahmen der Leipziger Buchmesse («Leipzig liest») im Begegnungshaus «Die Brücke» an der Zollikoferstr. 21, Volkmarsdorfer Markt in Leipzig
Allen Anfeindungen zum Trotz aber bildet die Familie – Vater, Mutter und Geschwister – natürlicherweise die erste schützende Gemeinschaft, in die ein Kind hineingeboren wird und ohne die ein Kind nicht eigenständige und beziehungsfähige Persönlichkeit werden kann. Sie findet sich in unterschiedlichen Ausformungen, in allen bekannten historischen Epochen und in allen Kulturen. Die Eltern sind die „ersten Menschen“, die ein Kind erlebt und mit denen es sich natürlicherweise identifiziert und von denen es alles lernt, was in dieser Kultur, in die es hineingeboren wird, an Grundwerten nötig ist. In dieser ersten Lebensgemeinschaft erlebt das Kind, je nachdem wie gut es gelingt, wie und ob Menschen friedlich zusammenleben können und was es dazu an Werten, Wissen und Verhaltensweisen braucht. In der Familie kann sich das heranwachsende Mädchen mit seiner Mutter identifizieren und der Bub als werdender Mann mit seinem Vater. So erwerben beide schon auf emotionaler Ebene das Rüstzeug, auf das sie später im Leben als erwachsene Frau oder Mann zurückgreifen können. Durch die Jahre in der Familie nimmt das Kind die gelebten Werte, die das Zusammenleben der Menschen eines Kulturkreises prägen, in sich auf. Dementsprechend sind die Eltern vor eine anspruchsvolle Aufgabe gestellt, und sie tragen eine hohe Verantwortung, denn Erziehung heisst im weitesten Sinn, dass im Erziehungsprozess durch das Nadelöhr der Familie hindurch alle kulturellen Errungenschaften, die im Laufe der Geschichte von den Vorfahren geschaffen wurden, an die nächste Generation weitergegeben werden. Vater und Mutter sind Wächter über die ethisch-mitmenschlichen Entwicklung der Kinder, indem sie ihnen gegenseitige Mitmenschlichkeit, Freiheit und die Gleichwertigkeit aller Menschen von früh an vermitteln und vor allem: vorleben.
Veranstaltungen der Genossenschaft Zeit-Fragen an der Buchmesse
Bericht von Hugo Gevers über den Vortrags- und Diskussionsabend:
Die Schuhe meines Vaters / Dead Man’s Boots
Der Rockstar und Liederdichter Gordon Sumner alias «Sting» beschreibt im Lied «Dead Man’s Boots» seine eigene Kindheit. Verlockend stehen die Schuh seines verstorbenen Vaters vor der Tür. Sie warten nur darauf, dass der Sohn seine Pflicht tut und die Schuh anzieht. Im übertragenen Sinne soll der Sohn, indem er in die Fußspuren seines Vaters tritt, auch die Rolle seines Vaters im Leben übernehmen. weiterlesen