Fritz Künkel
Krisenbriefe
Schwerin 1933
Neuausgabe: Tübingen 1977
Aus der Arbeit der Individualpsychologischen Beratungsstellen in den 20er und Anfang der 30er Jahre entstand diese Arbeit, heute so wichtig und aktuell wie damals. Die kommentierten Briefwechsel zwischen Psychologe und Ratsuchenden zeigen nicht nur abstrakt den Zusammenhang von Wirtschaftskrise und psychischem Leiden. Sie geben vielmehr zugleich Hilfe bei der Bewältigung von Problemen, die sich auch heute stellen: Arbeitslosigkeit, das Absinken der Mittelschichten, die Behinderung selbstbewußten Handelns und emanzipatorischen Denkens schlagen sich in zunehmender Ängstlichkeit und Konkurrenz nieder. Künkel zeigt, daß nur das radikale Festhalten am Prinzip der Gleichheit der Menschen den Weg aus der Krise weist.
Erster Teil: Erziehung – Ein Fünfjähriger streikt – Eine Zwölfjährige entgleist – Ein Zehnjähriger ärgert sich – Eine Sechzehnjährige politisiert – Ein Lehrer hat Disziplinschwierigkeiten – Eine Lehrerin kämpft gegen Gruppen – Zweiter Teil: Liebe – Flucht in die Vollkommenheit – Flucht ins Abenteuer – Eine weiche Ehe – Eine harte Ehe – Heilsame Trennung – Ehelosigkeit – Dritter Teil: Beruf – Verfehlter Beruf – Erzwungener Beruf – Schlimme Kameraden – Schlimme Untergebene – Schlimme Vorgesetzte – Schlimme Freizeit – Vierter Teil: Arbeitslosigkeit – Ein aussichtsloser Student – Eine aussichtslose Laborantin – Ein Schiffer – Ein Straßenmädchen – Ein Revolutionär – Ein Christ.