Gerda von Kries
Ich warte auf Waldemar
Stuttgart, D. Gundert Verlag 1955
Die Geschichte von einem Versprechen, einer Enttäuschung und einer großen Freude. Erste Ausgabe dieser Kindergeschichte aus Westpreußen. Gerda von Kries (1901-1972) wählte mehrfach ihre Heimat Westpreußen als Schauplatz ihrer Schriften.
In «Aus unserer Bücherkiste» in «Die Kogge. Jugend- und Kinderbeilage der Ostpreussen-Warte, Nummer 10, Oktober 1958» findet sich folgende Buchempfehlung:
„Was Gerda von Kries in ihrem Buch erzählt. ist, wie sie selbst in ihrem kurzen Vorwort sagt, «eine alte Geschichte. Bald sind es hundert Jahre her, dass sie geschehen ist. Mein Vater hat sie als kleiner Junge erlebt. Er hat sie uns hin und wieder erzählt, wenn wir auf einsamen Schwarzwaldwegen miteinander wanderten, und sie hat mir so gut gefallen, dass ich sie gern aufschreiben möchte.» Und die Verfasserin sagt weiter: «Mein Vater war damals sieben oder achte Jahre alt. Er hiess Johannes, wurde aber Hänschen oder auch Hans-chen genannt. Seine Heimat war Westpreussen. Sein Vater, mein Grossvater, war Landwirt und bewirtschaftete ein grosses Gut. Das hiess Roggenhausen. Es war schön gelegen wischen Wiesen, Fehlern und Wäldern. Zwei Flüsschen trafen dort zusammen, die Issa und die Gardenga. Beide flossen durch waldige Täler, und auf der Höhe über der Schlucht lag das Gutshaus. Es war erbaut auf den Resten eines alten Schlosses, hatte dicke Mauern und tiefe Fensternischen. Rings um den Garten führte die alte Schlossmauer, und der mächtige Turm stammte noch aus der Zeit der Ordensritter.» Dies also ist der Hintergrund dieser schönen Kindergeschichte vom kleinen Hans-chen. Sie sei allen kleinen Leseratten von acht Jahren an empfohlen. Ein schönes Geschenkbüchlein für Weihnachten!“
Gerda von Kries (1901–1972), geboren in Freiburg/Br., studierte nach dem Abitur 1920 Evangelische Theologie. Nebenher absolvierte sie die Ausbildung in Säuglingspflege an einer evangelischen Frauenschule. Danach arbeitete sie als Pfarrgehilfin in Frankfurt/Main. Später war sie in Ostafrika in der Mission tätig, musste aber, an einer Tropenkrankheit erkrankt, nach Deutschland zurückkehren und war als Mitarbeiterin der Inneren Mission tätig. 1944 heiratete sie den Witwer einer verstorbenen Kusine und sorgte für dessen Kinder. Die Familie zog nach Westpreußen, musste aber bald wieder in den den Westen fliehen. Nach Kriegsende bewirtschaftete Sie mit ihrem Mann einen Bauernhof in Deiderode bei Göttingen. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahre 1950 kehrte sie mit ihren Stiefkindern nach Freiburg/Br. zurück. In den Fünfziger- und Sechzigerjahren entstand dort der grösste Teil ihres schriftstellerischen Werkes, das aus 51 Kinderbüchern sowie Romanen und Erzählungen für Erwachsene besteht.