Grossbritannien: Zahl nicht behandelter Patienten heruntergespielt

26. Juni 2002 Moritz Nestor

Mittels manipulierter Statistiken spielt die Britische Regierung das furchtbare Desaster in ihrem systematisch ruinierten Gesundheitssystem herunter: Die offiziellen Statistiken des staatlichen Gesundheitsdienstes National Health Service nennen zum jetzigen Zeitpunkt 1’100’000 Patienten, die auf medizinische Versorgung „warten“, heisst aber: denen medizinische Versorgung vorenthalten wird. Die Zahl ist aber in Wirklichkeit höher, weil darin weder Patienten, die auf eine Endoskopie warten, noch Patienten, die eine Computertomographie benötigen u. ä. erfasst sind. Zusammen sind das weitere rund 250’000 Patienten, denen eine medizinische Versorgung vorenthalten wird, aber gar nicht mehr in den Statistiken vorkommen. Der Britische Staat entzieht also mindestens 1’350’000 Patienten die nötige medizinische Versorgung. Der britische Arzt Dr. Samer Nashef vom Papworth Hospital rechnet zum Beispiel, dass 6 von 100 wartenden Patienten sterben, ehe sie behandelt werden. So entsorgt der Staat seine Kranken, weil er das Geld in seine Kriege steckt. Und wie viele gehen in einem solchen System schon gar nicht mehr zum Arzt? Weil sie verarmt sind, sich nicht mehr trauen, nicht zur Last fallen wollen …?

Autor

Moritz Nestor, Psychologe

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