Käthe von Roeder-Gnadeberg
Andschana – Die Geschichte eines indischen Mädchens
1956
Andschana, eine junge Inderin, wächst in einem Dorf am Rande des Dschungels auf, als plötzlich eine Fieberepidemie ausbricht und ihre Mutter und ihr Bruder sterben. Ihr Onkel Balu, der Bruder der Mutter, studiert in Europa und beschließt, seine Nichte nach Europa ins Nachkriegsdeutschland zu holen. Bei einer befreundeten deutschen Familie mit drei Kindern erhält Andschana ein neues Zuhause. Doch wie gegensätzlich sind Lebensstil und Lebensauffassung. Der Zweite Weltkrieg ist gerade einmal 11 Jahre zuende, da erzählt Käthe von Roeder-Gnadeberg, wie das indische Mädchen Andschana und die deutsche Familie sich trotz ihrer kulturellen Unterschiede verstehen lernen und Missverständnisse überwinden. In einer Zeit, da der Rassenwahn des Dritten Reiches kaum vorbei ist, zeigt hier eine deutsche Schriftstellerin Kindern und Jugendlichen mit ihrer Geschichte von Andschana einen neuen Weg der echten und tiefen Verständigung zwischen Kulturen und Völkern. Die Autorin hat mit Andschana 1956 ein Stück neue deutsche Literatur geschaffen, die an wertvollste Traditionen humanen Denkens aus der europäischen und vor allem auch deutschen Kulturgeschichte anschliesst, und Adornos Verdikt «Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch» spielend überwindet.