Konfuzius, aus dem Buch «Lunyu»

1. Oktober 2021, Zitatensammlung Moritz Nestor

Konfuzius überreicht Laotse den jungen Gautama Buddha

«Wenn ein Edler achtungsvoll ist, ohne es an etwas fehlen zu lassen, und im Umgang mit anderen höflich und anstandsbewusst, dann sind alle auf dem Weltkontinent Brüder.» (12.5)

«Ein Edler harmonisiert mit anderen, aber er macht sich nicht gleich (passt sich nicht an). Ein [charakterlich] Gemeiner macht sich anderen gleich, harmonisiert aber nicht mit ihnen.» (13.23)«Ein Edler kultiviert sich selbst und bringt damit den anderen Frieden.» (14.42)

«Ein Edler stellt Forderungen an sich selbst, ein Gemeiner stellt sie an andere.» (15.21)

«Ein Edler sinnt nach dem Dao (dem rechten Weg), nicht nach dem Verdienst. […] Er macht sich Sorgen um das Dao, nicht um seine Armut.» (15.31)

«Heutzutage versteht man unter Pietät, sich auf Versorgung zu verstehen. Aber eine Versorgung können sogar Pferde und Hunde erhalten. Worin besteht der Unterschied [zur Versorgung der Eltern], wenn man keine Achtung besitzt?» (2.7)

Ein Schüler fragte Konfuzius, «was Menschlichkeit sei». Konfuzius antwortete: «Sei im privaten Leben respektvoll, handle achtungsvoll, wenn du eine Sache in die Hand nimmst, und sei im Umgang mit anderen wohlwollend.» (13.19) «Ausserhalb des Hauses benehme man sich, als empfange man einen hohen Gast. Setzt man das Volk zur Arbeit ein, dann wie bei einer grossen Opferfeier. Was man selbst nicht wünscht, das tue man anderen nicht an. So wird man sich weder im Staat noch in seinem Clan Feindschaft zuziehen.» (12.2)

Der Schüler fragte nach der Menschlichkeit. Konfuzius sagte: «Die Menschen lieben.» (2.22)

Ein Schüler fragte: «Gibt es etwas, was aus einem Wort besteht und was man so das ganze Leben hindurch befolgen kann?» Konfuzius: Das ist wohl die Gleichbehandlung (shu): Was man selbst nicht wünscht, da tue man anderen nicht an.» (15.24) «Für einen Menschlichen gilt: Wenn er selbst den Wunsch hat, auf der Welt zu bestehen, verhilft er auch anderen dazu. Und wenn er Vollendung begehrt, verhilft er auch anderen dazu.» (6.30.2)

Aus: Laas, Henner et al. Lesebuch Interkultureller Humanismus. Texte aus drei Jashrtausenden. Schwalbach/Ts. 2013, S. 96-98

 

Menzius, Schüler des Konfuzius‘

«Der Wunsch nach Würde ist eine Ambition, die alle Menschen teilen. Aber jeder einzelne Mensch hat eine Würde in sich selbst, an die er nur nicht denkt (liang gui).»(6A17)

Aus: Laas, Henner et al. Lesebuch Interkultureller Humanismus. Texte aus drei Jashrtausenden. Schwalbach/Ts. 2013, S. 103

Autor

Moritz Nestor, Psychologe

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