Mong Dsï trat vor den König Siang von Liang. Als er herauskam, sagte er zu den Leuten:
»Ich blickte nach ihm: er sah nicht aus wie ein Fürst. Ich nahte mich ihm: aber ich entdeckte nichts Ehrfurchtgebietendes an ihm.
Unvermittelt fragte er: ›Wie kann die Welt gefestigt werden?‹
›Sie wird gefestigt durch Einigung‹, erwiderte ich.
›Wer kann sie einigen?‹
›Wer keine Lust hat am Menschenmord, der kann sie einigen‹, erwiderte ich.
›Wer kann da mittun?‹
Ich erwiderte: ›Es gibt niemand auf der Welt, der nicht mittun würde. Habt Ihr, o König, schon das sprossende Korn beobachtet? Im Hochsommer, wenn es trocken ist, da stehen die Saaten welk. Wenn dann am Himmel fette Wolken aufziehen und in Strömen der Regen herniederfällt, so richten sich mit Macht die Saaten wieder auf. Daß es also geschieht, wer kann es hindern? Nun gibt es heute auf der ganzen Welt unter den Hirten der Menschen keinen, der nicht Lust hätte am Menschenmord. Wenn nun einer käme, der nicht Lust hätte am Menschenmord, so würden die Leute auf der ganzen Welt alle die Hälse recken und nach ihm ausspähen. Und wenn er wirklich also ist, so fallen die Leute ihm zu, wie das Wasser nach der Tiefe zufließt, in Strömen. Wer kann es hindern?‹«