Mig Holder. Ein grosser Tag für Vater Martin – nach Leo Tolstoi

15. Oktober 2024

Vater_MartinMig Holder
Ein grosser Tag für Vater Martin
nach Leo Tolstoi

 

Vater Martin lebt ganz allein für sich in einem gemütlichen kleinen Dorf im weiten Russland. Er ist Schuhmacher und immer fröhlich – oder doch fast immer. Eines Tages erwartet Vater Martin hohen Besuch. Doch der kommt ganz anders als er es sich vorgestellt hat. Leo Tolstoi hat diese Geschichte für Kinder aus dem Französischen übernommen. Der deutsche Text ist eine freie Nacherzählung von Mig Holder. Für Kinder ab 4 Jahren

Aus dem Inhalt: «Als es dunkel wurde und der graue Dezembernebel wieder durch die Straßen kroch, zündete der Schuster traurig seine Öllampe an und setzte sich in de Schaukelstuhl. Er nahm wieder das Buch zur Hand. Aber sein Herz war zu schwer und seine Augen zu müde, um die Worte zu entziffern. „Es war doch alles nur ein Traum“, dachte er verzagt. „Und ich hatte mich so darauf gefreut, dass Jesus zu mir kommt.“ Tränen stiegen in seine Augen, so dass er kaum noch etwas sehen konnte. Doch plötzlich war ihm, als sei er nicht mehr allein im Zimmer. Zogen da nicht Menschen durch  die Werkstatt? Vater Martin wischte sich die Tränen aus den Augen. Waren das nicht der Straßenkehrer und die junge Frau mit ihrem Kind – all die Leute, die er heute gesehen und gesprochen hatte? „Hast du mich nicht  erkannt? Hast du mich wirklich nicht erkannt, Vater Martin ?“ , fragten sie im Vorbeigehen. „Wer seid ihr?“ rief der alte Schuster. „Sagt es mir!“ Da hörte Vater Martin  dieselbe Stimme wie in der Nacht zuvor, obwohl er nicht hätte sagen können, woher sie kam: „Ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mit zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mit zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich gekleidet. Wo immer du heute einem Menschen geholfen hast, da hast du mir geholfen!“ Dann war alles wieder still. „Kinder, Kinder!“ murmelte Vater Martin leise und kratzte sich am Kopf. „Dann ist er also doch gekommen! Dann hat Jesus mich tatsächlich besucht!“ Er lächelte und seine Augen zwinkerten fröhlich hinter der kleinen Brille.»

 

 

 

 

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