«Hände weg vom Menschen!»

9. Juni 2015

Die PR-Firma Farner riet dem Pro-PID-Lager: das Thema «Eugenik», «Selektion» zu vermeiden, um die Abstimmung zu gewinnen. Aber: Am 27. Mai 2015 sagte Felix Gutzwiller, einer der Prominenten aus dem Pro-PID-Lager, in der «Neuen Zürcher Zeitung»: «Die grösste Eugenik betreibt die Natur selber, indem sie sehr viele Embryonen aussondert, die nicht entwicklungsfähig sind. Im Labor macht man nichts anderes.» Man kann nur danken für diesen Satz: Wenn Felix Gutzwiller Natur und Labor gleichsetzt, gibt er zu, dass es eben doch um Eugenik geht. Im Labor züchtet der Mensch. Aber die Natur züchtet nicht! Eugenik heisst: Der Mensch will Menschen züchten. Die Sozialdarwinisten und Herr Gutzwiller (im Zitat) dichten der Evolution an, sie handle wie ein (züchtender) Mensch. Dass der Mensch die Evolution selbst in die Hand nehmen müsse. – Wohin das führte, sollten wir wissen. Die Natur hat in mehr als vier Milliarden Jahren das Leben hervorgebracht. Und da wollen wir in 50 Jahren wissen, wie das geht? Das PR-Büro Farner rät dem Pro-Lager: Dichtet dem Anti-PID-Lager an, es würde Angst vor der Eugenik machen. Ich habe in der Tat Angst vor Menschen, die keine Angst haben, im Labor mit Menschen zu hantieren, als wären es Erbsen! «Hände weg vom Menschen!», warnte der grosse Schweizer Anthropologe Adolf Portmann in den sechziger Jahren, als die Menschenzüchter wieder Oberwasser bekamen. (Leserbrief in Zeit-Fragen 15/16 2015)

#printfriendly #pf-src-url { display: none !important; } /* Use the Roboto Font */ @import url("https://fonts.googleapis.com/css2?family=Roboto:ital,wght@0,100;0,300;0,400;0,500;0,700;0,900;1,100;1,300;1,400;1,500;1,700;1,900&display=swap"); #printfriendly { font-family: 'Roboto', sans-serif !important; }