Peter Baumann: Patiententötung, ein beglückendes Erlebnis
2001 ∙ Moritz Nestor
Schweizer Tötungs-Verein will Entschlussunfähige zum Freitod zwingen!
Nächste Runde im alten Spiel: Wie schon öfters hat sich erneut ein Radikaler von der Schweizer „Euthanasie“-Gesellschaft Exit abgespalten, um einen neuen, noch radikaleren Töter-Club zu eröffnen. Einst spaltete sich Gift-Pfarrer Sigg („Blindheit kann ein Euthanasiegrund sein.“) von Exit ab und „half“ mit Exit-Inernational auch Deutschen jenseits der Grenze zum Freitod. Verhaftungen steigerten seinen Bekanntheitsgrad. Dignitas unter dem furchtbar liberalen Juristen Minelli sammelte von Exit Enttäuschte und „Euthanasie„-Touristen aus Deutschland.
Nun hat das ehemalige Exit-Mitglied Peter Baumann, Psychiater aus Zürich, den Verein Suizidhilfe gegründet. Baumann kopiert bis ins Detail „Suizidberater“ wie den Niederländer Wilhelm Muns, der Jahr für Jahr zig „europäische Suizidberater“ ausbildet., die sich seit Jahren über Europa ergiessen. Baumann „hilft“ nach dem Vorbild von Muns auch psychisch Kranken zum Suizid, eine Praxis, von der sich Exit (noch) öffentlich distanziert. Baumann hat keine Skrupel mehr, ihm ist die bisherige Exit-Praxis zu umständlich, mit rezeptpflichtigen Medikamenten zu töten. Er arbeitet lieber schnell und preiswert mit dem «Exit-Bag» aus Kanada, einer Plastiktüte, mit der die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben schon lange auch im Ausland ein gutes Geschäft gemacht hat. Eine Gruppe des Vereins hat einer psychotischen Frau Drogen gegeben, um ihren Suizidwunsch zu ermitteln. Baumann diskutiert im Rundbrief des Vereins Suizidhilfe, ob bei „krankheitsbedingter Entschlussunfähigkeit“ die „Verleitung zum Suizid“ nötig sei. Exit lehnt die Methoden seines neuen Kindes natürlich ab. Die Methoden des Vereins Suizidhilfe sind kriminell und müssen sofort gestoppt werden.
Peter Baumann in: Schweizerische Ärztezeitung 2001;82: Nr 6, S. 296 (Zitate)
„Diese Sterbebegleitungen, bei denen der Sterbeprozess in Minuten abläuft, sind ärztlich-menschlich immer zutiefst beglückende Momente, wo der Kranke seine Ambivalenzen endgültig hinter sich gelassen hat, die emotionalen Reste mit den Nächsten bereinigt sind und der Kranke gelöst und dankbar in den Tod geht, manchmal fröhlich, manchmal traurig, ernst, liebend, immer ruhig, immer ohne Auflehnung, immer dank- bar für das, was ihm das Leben gegeben hat und dafür, dass ihm der hässliche, böse Tod erspart wird.“
„Wenn ich in den Sekunden, bevor ich die Kanüle in den Körper steche, in mich hineinhorche, mein Gewissen prüfe und auf die Stimmen der ethischen Instanz, auch der vor-rationalen, religiösen, und des Heilers in mir höre, vernehme ich stets deren Zustimmung, uneingeschränkt, und ich weiss: diese Beihilfe ist eine ärztliche Tätigkeit. Und sie erscheint mir sogar eindeutig als heilende Tätigkeit.“
„Ich möchte das einen gesunden Tod nennen, ein reifes Akzeptieren und Mitgestalten des Unabwendbaren, den Durchbruch zur Eindeutigkeit, gut, im Einklang mit dem höheren Selbst, in anderer Sprache «gott-gefällig».“
„Wenn ich zustimme und der Kranke sich im Wissen verabschiedet, dass damit nun alles vorbereitet ist, sehe ich oft an seinen nassen Augen und höre in bewegten Worten, dass ich ihn aus der diesseitigen Hölle des unfreiwilligen Weiterlebenmüssens hinausbegnadigt habe in einen würdigen, weil möglichst selbstbestimmten, letzten Lebensabschnitt.„
„ … den polymorbiden, lebensmüden Alten möchte ich den leichten Weg über das Schlafmittel ermöglichen dürfen.“
„Wir dürfen für die Meinung werben, dass Suizid eine ebenso gute, rechte Sterbeart ist wie alle anderen üblichen, und sicher nicht weniger «natürlich» als diese.“
„Wir dürfen Wissen publizieren: wie quallos, leicht und gut Sterben gestaltet werden kann. Wie unverboten es ist, rechtlich wie biblisch.“ (Dr. med. Peter Baumann, Feldeggstrasse 65, CH-8008 Zürich)