Seit über 100 Jahren behaupten biologische Deterministen, dass alles Verhalten in den Genen festgelegt sei, und rechtfertigen damit alle Ungleichheiten in Status, Rasse und Geschlecht als ’naturgegeben‘ und ‚unvermeidbar‘. Eine leidenschaftliche und umfassende Kritik dieser Ideologie liefern nun die bekannten Wissenschaftler Richard C. Lewontin, Zoologe, Steven Rose, Neurobiologe und Leon J. Kamin, Psychologe. Sie geben einen systematischen Überblick über die wissenschaftlichen und sozialen Wurzeln dieser Theorie. Am Beispiel zentraler Problemfelder wie Intelligenzmessung, Geschlechtsrollen, psychisch abweichendes Verhalten, politisch unerwünschter Protest u. a. zeigen sie die nachteiligen Auswirkungen deterministischen Denkens. Die Autoren belassen es aber nicht bei ihrer Kritik, sondern skizzieren als wünschenswerte Alternative eine emanzipierende Sicht der Biologie und Psychologie vom ‚Wesen der menschlichen Natur‘.