Der «reuige Sünder»
17. November 2021 ∙ Moritz Nestor
Walters Grossvater, 1923 geboren, schlug seine Kinder wegen der geringsten Vergehen oder auch völlig ohne Anlass. Er stammte aus einem armen Appenzeller Geschlecht und war Alkoholiker. Sein Sohn, Walters Vater, 1945 geboren, ein «Büezer», war ebenfalls Alkoholiker, seitdem Walter denken konnte. Zum Kummer von Walters Mutter brachte der … Weiterlesen
Die vergessenen Toten von Stalingrad
21. Oktober 2021 ∙ Moritz Nestor
Die vergessenen Toten von Stalingrad Es habe ihn innerlich sehr mitgerissen, als er seinen ersten Toten fand, berichtet ein junger Russe in der Arte Documentary«Die Toten von Stalingrad – Auf der Suche nach gefallenen Soldaten» von 2019.[1] «Dass sie hier liegen, unbestattet, unbekannte Soldaten», bewegt ihn tief. Vor ihm und … Weiterlesen
Die Hoffnung aufs Grab pflanzen
16. Oktober 2021 ∙ Moritz Nestor
Die Hoffnung aufs Grab pflanzen Die Krankenschwester Margrit Lüscher beschreibt 1978 an der jährlichen Tagung des Engadiner Kolloquiums das Schicksal einer zweiunddreissigjährigen Patientin, Mutter zweier acht- und sechsjährigen Kinder. Ihr Ehemann ist Fabrikarbeiter und heimlicher Alkoholiker. Diese Frau erfährt eines Tages ihre Diagnose, metastasiertes Schilddrüsenkarzinom, und fällt in sich zusammen, … Weiterlesen
Prostitution ist «eine unmenschliche Tätigkeit», eine «humanitäre Katastrophe» – Betroffene berichten ungeschminkt
2. Oktober 2021 ∙ Moritz Nestor
Prostitution ist «eine unmenschliche Tätigkeit», eine «humanitäre Katastrophe» – Betroffene berichten ungeschminkt In seinem Aufsatz «Die individuelle Psychologie der Prostitution» von 1920 schreibt Alfred Adler, der Begründer der Individualpsychologie, Prostitution könne «nur menschlichen Zuständen entspringen, die keinen Widerspruch dabei empfinden, das Weib als Mittel zur Geschlechtslust, als Objekt, als … Weiterlesen
Robert Spaemann: Das Gezeugte und das Gemachte
Zitatenauswahl, 2. Oktober 2021 ∙ Moritz Nestor
« … dass ihnen ein Kind geschenkt wurde.» «Das Beste und Höchste, das wir hervorbringen, ist unsersgleichen, und gerade das bringen wir hervor, insofern wir Natur, natürliche Wesen sind und nicht durch ein Zusammenwirken von planender Vernunft und ausführender Hand. Sogar wenn der Wunsch, ein Kind zu zeugen, eine Frau … Weiterlesen
Wir wollen ein Leben lang das Rätsel Mensch lösen, weil wir Mensch sein wollen
12. Januar 2021 ∙ Moritz Nestor
Wilhelmine von Hillerns Roman «Geier-Wally» Man muss das 1873 erstmals erschienene Buch im Original lesen, es ist zu gut geschrieben. Leider wurde sein Inhalt in zahlreichen Verfilmungen und noch zahlreicheren Bearbeitungen für die Bühne ideologisch vereinnahmt, verflacht oder verfälscht. Wilhelmine von Hillern schuf ihren Roman auf der Grundlage der Lebensgeschichte … Weiterlesen
Der «soziale Uterus» – das erste Lebensjahr
1957 ∙ Moritz Nestor
Adolf Portmann Die Entscheidungen des ersten Lebensjahres In: Familie. Informationen des Österreichischen Familienbundes 6. Jahrgang, Nr. 21, Wien 1957 Prof. Adolf Portmann, der bekannte Schweizer Zoologe und Anthropologe aus Basel, schrieb diesen Aufsatz zunächst für die Zeitschrift «Hochland», Oktober 1956, ehe … Weiterlesen
Karen Nestor «Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden»
20. Dezember 2020 ∙ Dr. med. Karen Nestor
Wie der Mut zum Leben bis zuletzt unterstützt werden kann Zeiten des Abschieds gestalten – Aspekte der Sorge für Betroffene am Lebensende 21. Dezember 2020 Dr. med. Karen Nestor Fachärztin für Innere Medizin und Onkologie mit interdisziplinärem Schwerpunkt … Weiterlesen
12./13. Juli 2016, Kongress der psychologischen Fakultät der Staatlichen Universität Vladimir
14. Juli 2016 ∙ Moritz Nestor
13. Juli 2016, Vortrag von Moritz Nestor, im Hörsaal der Psychiatrischen Klinik I in Vladimir, Leitung Alexander Bersenew Moritz Nestor. Aspekte der helfenden Beziehung im Lichte einer personalen Psychologie (deutscher Vortragstext) Moritz Nestor. Aspekte der helfenden Erziehung im Lichte einer personalen Psychologie (russischer Vortragstext) … Weiterlesen
«Stuttgart 21» – Besetzung des Stuttgarter Schlossgartens
Bilder ∙ Moritz Nestor
5. August 2011, Stuttgart, Rundgang am abgesperrten Bahnhof vorbei durch den von der tiefenökologischen Szene besetzten Schlossgarten … Weiterlesen
Menzius: «Das Mitleid»
Mong Dsï [Menzius]. Die Lehrgespräche des Meisters Meng K'o. Köln 1982, Buch II Gung-Sun Tschou Abschnitt A, 6. ∙ Moritz Nestor
Mong Dsï sprach: »Jeder Mensch hat ein Herz, das anderer Leiden nicht mit ansehen kann. […] Daß jeder Mensch barmherzig ist, meine ich also: Wenn Menschen zum erstenmal ein Kind erblicken, das im Begriff ist, auf einen Brunnen zuzugehen, so regt sich in aller Herzen Furcht und Mitleid. Nicht weil … Weiterlesen
Wenn wir uns versöhnen …
14. Mai 2006 ∙ Moritz Nestor
Wenn wir uns versöhnen … Wir leben in einer Zeit, die sich und ihren Kindern das Hassen lehrt, statt die Hoffnung und die Fähigkeit, sich mit dem Nächsten zu befreunden. Ehe noch unsere Kinder zur Schule gehen, haben sie oft schon Hunderte von blutigen Morden und brutalen Gemeinheiten … Weiterlesen
«Lernen sich helfen zu lassen» – Entwicklung einer einsamen Perfektionistin
2006 ∙ Moritz Nestor
Frau A., 60, Leiterin einer Putzkolonne in einem grossen Reinigungsunternehmen, wird am 11. September 2000 notfallmässig von der Hausärztin wegen akuter Suizidalität überwiesen, nachdem ihr, für sie überraschend, am 1. September 2000 ihrer Stelle wegen zu langer Arbeitsunfähigkeit aufgrund multipler Erkrankungen gekündigt worden ist. Am Tag nach der Kündigung ist sie psychisch … Weiterlesen
«… weil jeder Mensch nur durch Erziehung ein Mensch wird.» – Johann Gottfried Herders naturrechtliches Menschenbild
Oktober 2020 ∙ Moritz Nestor
Der Mensch ist kein «Mängelwesen» – Vernunft und Sprache «Vernunft, «hat Sprache erfunden … Erfindung der Sprache ist ihm so natürlich, als er ein Mensch ist!» (296) Die Menschen sind «die einzigen Sprachgeschöpfe», «die wir kennen, und sich eben durch Sprache von allen Tieren unterscheiden». (296) Man soll nicht «Tiere … Weiterlesen
Friede herrscht nicht, er muss gestiftet werden – «Die Menschenrechte leben»
Frühjahr 2019 ∙ Moritz Nestor
Zeit-Fragen erinnerte mit dem Leitartikel der Weihnachtsausgabe «Friede herrscht nicht, er muss gestiftet werden – 70 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte» an den siebzigsten Jahrestag der Proklamation der Allgemeinen Menschenrechte 1948. 2018 sollte nicht verstreichen, ohne jenes grossen Tages zu gedenken, wenn auch mit schwerem Herzen – und beschämt, was … Weiterlesen
Zunehmende Jugendgewalt – eine Herausforderung für ein demokratisches Staatswesen
Juni 2014 ∙ Eliane Gautschi, Moritz Nestor
Seit Jahren melden wissenschaftliche Studien eine stetig zunehmende Gewalt unter Jugendlichen. Gewalt und Drohungen (inklusive Körperverletzungen) haben in der Schweiz seit 1984/86 um das Fünffache zugenommen.[1] Anlässlich des 5. Netzwerktreffens der kantonalen und kommunalen Ansprechstellen für Gewaltprävention am 22. Mai 2014 in Aarau wurde dieser Trend erneut bestätigt. Solche Entwicklungen dürfen nicht … Weiterlesen
In schwierigen Zeiten einen menschlichen Standpunkt gewinnen. Was uns geschichtliche Erfahrung, Naturrecht, Anthropologie und Psychologie dazu zu sagen haben – eine Annäherung
April 2017 ∙ Moritz Nestor
In schwierigen Zeiten … ? Noch immer bedrohen Kriege, imperiale Ausbeutung und Hunger den Weltfrieden. Die atomare Verseuchung steigt und die (Atom-) Kriegsgefahr wächst. Die betrogenen Völker Europas haben das Vertrauen in Regierungen und Politik verloren, denn die Missachtung des Volkswillens durch die Politik-, Geld- und Machteliten hat … Weiterlesen
Ein «schwieriger Patient» wird zum Mitspieler
17. April 2017 ∙ Moritz Nestor
vom Umgang mit Widerständen Jede helfende Beziehung kann früher oder später an einen Punkt kommen, wo der Hilfesuchende sich gegendie Hilfe, die ihm eigentlich gut täte, zu wehren beginnt. Er verhält sich unbewusst – das heisst, ohne dass er wirklich emotional versteht, was er selbst tut – so,als obder … Weiterlesen
«Manga» Buchmesse Leipzig 2016, Halle 1
2016 Leipziger Buchmesse, Halle 1 ∙ Moritz Nestor
An der Leipziger Buchmesse 2016 wurden in der Ausstellungshalle Nr. 1 auf der «3. Manga-Comic-Con» «Manga»-Produkte angeboten. 96’000 Besucher sollen es 2016 gewesen sein. 2015 seien es 93’000 gewesen. Die Manga-Comic-Con «ist Teil der Leipziger Buchmesse. Somit könnt ihr euch jederzeit ins Getümmel der Literatur stürzen.» Auch für 2017 wird der gleiche Spektakel erwartet. … Weiterlesen
Hans-Dieter Schmidt & Evelyn Richter (1980): «Entwicklungswunder Mensch» – oder die Rückbesinnung auf die europäische personale Bildungs- und Erziehungstradition
13. November 2016 ∙ Moritz Nestor
Hans-Dieter Schmidt & Evelyn Richter: «Entwicklungswunder Mensch» Der vordere Buchdeckel zeigt in A4-Format das Photo der zärtlichen Hand einer Mutter, um deren kleinen Finger sich das Fäustchen ihres wenige Monate alten geliebten Kindes ballt. Keine Schrift verstellt das Bild. Die eigentümliche Aussagekraft, die grobkörnigen Schwarz-weiss-Photos innewohnt, wirkt unmittelbar auf die Seele des Lesers. Könnte es ein … Weiterlesen
«Schicksalsgefährte» sein wollen
9. November 2016 ∙ Moritz Nestor
«Schicksalsgefährte» sein wollen Die Bildungspolitik tut mit Blick auf die drängenden gesellschaftlichen Probleme gut daran, ihre Präferenzen gelegentlich zu überprüfen. Etwas lauter wird in letzter Zeit diese Forderung. Eine grundsätzliche Rückbesinnung auf eine Pädagogik, die den werdenden Menschen als personales Wesen erfasst, tue Not, forderte Erika Vögeli in ihrem … Weiterlesen
Thesen zur Familie aus entwicklungspsychologischer Sicht
1. Januar 1999 ∙ Erika Vögeli und Eliane Gautschi
deutscher Text englischer Text These 1 Die moderne Entwicklungspsychologie hat gezeigt, dass das Bedürfnis nach emotionaler Bindung ein primäres Bedürfnis des Menschen ist. Sie hat die Freudsche These widerlegt, wonach sich die Bindung an die Mutter erst sekundär, als Folge der Befriedigung biologischer Bedürfnisse (Stillen, Füttern, etc.) bildet. Die … Weiterlesen
Familienthesen aus psychologischer Sicht
1. Januar 1999 ∙ Renata Rapp, Erika Vögeli
deutscher Text englischer Text 1. Ehe und Familie sind eine natürliche Lebensgemeinschaft zwischen Mann und Frau, der Eltern mit ihren Kindern Die Familie ist bei allen kulturellen und historischen Ausprägungsformen anthropologisch fundiert und daher nicht beliebig gestaltbar. Sie ist die von der Natur eingerichtete Gemeinschaft zur … Weiterlesen
Aufklären und stärken. Individualpsychologisch orientierte Drogen- und Suchtprophylaxe
Ärzteblatt Mecklenburg- Vorpommern, 1994, 4(1), 34-40 ∙ Annemarie Buchholz-Kaiser
1. Einleitung Aus den Erfahrungen vieler Länder mit den verheerenden Folgen von Drogenepidemien ergibt sich die Forderung, alle erdenklichen Anstrengungen zum Erreichen einer drogenfreien Gesellschaft zu unternehmen. Unsere eigenen therapeutischen Erfahrungen in zahlreichen Fällen seit Ende der 60er Jahre zeigen, dass es möglich ist, einem jungen Menschen aus den … Weiterlesen
Rauschgift und Menschenwürde
1994 ∙ Moritz Nestor
(1) Vortrag, gehalten am 7. Dezember 1994 im Rahmen der Vorlesungsreihe «Beiträge zur Lösung des Drogenproblems», veranstaltet vom Studentenforum an der Universität Zürich. PFD-Version (2) Studenten Forum an der Universität Zürich (1995) (Hg.): Von der Aufgabe, auf der Seite des Lebens zu stehen. Beiträge zur Lösung des Drogenproblems. Teil 1: … Weiterlesen
Victor Emil von Gebsattel: Die Würde der Person in der Psychotherapie
Vortrag, gehalten im Jahr 2007 in einem Ausbildungs-Seminar von Annemarie Buchholz-Kaiser ∙ Renata Rapp
PDF-Version „Not und Hilfe sind … aufeinander zugeordnet; aufeinander bezogen sind: hier der Mensch als Helfer, und dort der Mensch in der Not. Beide bilden ein Ganzes, eine Einheit von Wirken und Leiden, eine Grundgestalt des mitmenschlichen Daseins.“[1] „Verglichen mit dem anthropologischen Hintergrund der neurotischen Strukturen ist die Grundverfassung … Weiterlesen
Aspekte der helfenden Beziehung im Lichte einer personalen Psychologie
4. September 2016 ∙ Moritz Nestor
PDF-Version In jedem helfenden Beruf muss zwischen Helfer und Ratsuchendem eine gewisse Vertrauensbeziehung entstehen. Sie ist conditio sine qua non dafür, dass der Ratsuchende sich öffnet und gerne mitarbeitet. Das hat ganz grundsätzlich damit zu tun, dass der Hilfesuchende ein Mensch ist, „frei und gleich an Würde und Rechten … Weiterlesen
Lew Vygotzkij: Denken und Sprechen. Auszüge
2016 Zusammenstellung ∙ Joachim Hoefele
Zitate aus: Vygotzkij, Lew S. (2002): Denken und Sprechen. Psychologische Untersuchungen. Herausgegeben und aus dem Russischen übersetzt von Joachim Lompscher und Georg Rückriem. Weinheim und Basel: Beltz. I. Zur wissenschaftlichen Methode der Psychologie (I) «Das erste Analyseverfahren kann man als Zerlegung … Weiterlesen
Der Beitrag der personalen Psychologie zum allgemeinen Wohl in einer demokratischen Gesellschaft
2007 Vortrag am Kongress der Ungarischen Pädagogischen Werkstatt in Budapest ∙ Moritz Nestor
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Frau und Herr Baryni, liebe Kollegen und Freunde, herzlichen Dank, dass wir auch dieses Jahr wieder an Ihrer Konferenz teilnehmen dürfen. Ich empfinde es ganz persönlich als eine grosse Ehre, hier teilnehmen zu dürfen und auch mit ein paar Gedanken an Ihrer wertvollen Arbeit … Weiterlesen
Was haben das DSM-5 und der Neoliberalismus gemeinsam?
2013 ∙ Gabriella Hunziker, Sabine Vuilleumier
Neoliberalismus und DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, 5. Version) haben vieles gemeinsam. Dies zeigten Roland Gori, Psychoanalytiker und emeritierter Professor für Klinische Psychopathologie aus Marseille, und Michael Stigler, Psychiater und Psychotherapeut aus Lausanne, am Jahreskongress der Schweizerischen Ärztegesellschaft für Psychotherapie (SAGP) auf. Der Jahreskongress mit dem Titel … Weiterlesen
«ADHS ist ja keine Erkrankung. Es ist ein Modell»
2015 ∙ Michael Winterhoff
«Wenn Sie zu zehn Leuten gehen, bekommen Sie zehn verschiedene Antworten. … Es ist die Frage, welches Modell derjenige vertritt, von dem Sie sich beraten lassen. Und man muss ja sehen, ADHS ist ja keine Erkrankung. Es ist ein Modell und wird als Erkrankung gehandelt. Den Kindern ist überhaupt nicht … Weiterlesen
Wie kann der Arzt den Anforderungen, welche die Kommunikation mit „unzufriedenen“ Palliativpatienten an ihn stellt, gerecht werden?
2015 ∙ Dr. med. Karen Nestor
Hausarbeit im Modul „Psychosoziale, kommunikative und spirituelle Kompetenz“, Master Studiengang Online Palliative Care, Universität Freiburg/Br., Frau Prof. Dr. G. Becker Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 Hauptteil 2.1 Herausforderungen in der Kommunikation 2.1.1 Problem Mehrdeutigkeit 2.1.2 Die Arzt-Patient-Beziehung 2.1.3 Empathie 2.1.4 … Weiterlesen
Jerome Kagan: ADHS «ist eine Erfindung»
2012 ∙ Moritz Nestor
Im Frühjahr 2012 zitierte der Spiegel den Erfinder der Diagnose ADHS, diese Diagnose sei keine Diagnose, sondern eine Erfindung. Nun doppelt im Spiegel vom 30. 7. 2012 der renommierte 83-jährige Entwicklungspsychologe Jerom Kagan noch deutlicher nach:[1] Kagan ist nicht irgendwer, sondern «auf einer Liste der 100 bedeutendsten Psychologen des 20. … Weiterlesen
Erfinder des ADHS: «ADHS ist eine fabrizierte Erkrankung»
2012 ∙ Moritz Nestor
Die schweizerische Nationale Ethikkommission im Bereich Humanmedizin NEK (Präsident: Otfried Höffe) hat sich in ihrer Stellungnahme vom 22. November 2011 mit dem Titel: Über die «Verbesserung» des Menschen mit pharmakologischen Wirkstoffen[1] erfreulicherweise sehr kritisch mit der Verwendung des ADHS-Medikaments Ritalin befasst: Das Verhalten des Kindes werde durch Chemie ohne jegliche Eigenleistung … Weiterlesen
Bildschirm oder Liebe?
9. Juni 2015 ∙ Moritz Nestor
In der Glitzerwelt eines Flughafens hat auf einer Polstergruppe ein gut gekleidetes Ehepaar mit einem etwa fünf Monate alten Kleinkind Platz genommen. Der Vater starrt, Kopfhörer in den Ohren, in sein Handy und tippt ununterbrochen auf den Tasten herum. Ab und zu nippt er an seiner Cola. Die Mutter, ebenfalls … Weiterlesen
Den Kindern den Weg ins Leben zeigen. Anleiten und erziehen sind die Aufgaben der Erwachsenen
21. Juli 2015 ∙ Michael Winterhoff
Zeit-Fragen: Herr Doktor Winterhoff, Sie haben verschiedene Bücher geschrieben, das letzte trägt den Titel «SOS-Kinderseele». Was ist so alarmierend bei der Entwicklung unserer heutigen Kinder? Dr. Michael Winterhoff: Schauen Sie einmal, wir haben in Deutschland heute schon nahezu 60 % nicht arbeitsfähige Schulabgänger. Das will niemand hören, und niemand will … Weiterlesen
Franz Gabriel Alexanders Konzept einer tiefenpsychologischen psychosomatischen Medizin
Zürich 1992 ∙ Moritz Nestor
Franz G. Alexanders Konzept einer tiefenpsychologischen psychosomatischen Medizin Inhaltsverzeichnis Einleitung Geschichtliches 1. Zu Leben und Werk Franz Alexanders 2. Zur Geschichte der Psychosomatischen Medizin 3. Zu den philosophischen Wurzeln 3.1. René Descartes 3.2. Baruch Spinoza Physiologische Grundlagen 1. Die Physiologie und das neue Menschenbild 2. … Weiterlesen
Vor 150 Jahren starb der Erfinder der Blindenschrift, Louis Braille
27. Juni 2002 ∙ Moritz Nestor
Ein grosser Psychologe hat einmal bemerkt, dass es die mitmenschlichen Leistungen sind, die Taten für den Frieden, die einen Menschen unsterblich machen. Der Franzose Louis Braille (1809 bis 1852) lebt unsterblich im Herzen der Menschheit. Denn er hat mit seiner Erfindung, der Sechs-Punkt-Schrift, die Blinden und Sehbehinderten auf der ganzen … Weiterlesen
Die „Menschlichkeit des Menschen“ als Ursprung und Ziel menschlicher Entwicklung
Feldkirch 2002 ∙ Moritz Nestor
Annemarie Buchholz-Kaiser, Joachim Hoefele, Moritz Nestor, Renata Rapp-Wagner Wo stehen wir heute? Ist die Geschichte der Menschheit nur eine Abfolge von Kriegen? Welchen Kräften verdanken wir Menschlichkeit und Fortschritt? Wie kann es sein, dass wir Heutigen die Welt in einen dritten Weltkrieg zu stürzen drohen, als hätte es die ersten … Weiterlesen
Die Darwin-Rezeption von Sigmund Freud und Alfred Adler
Zürich 1992 ∙ Joachim Hoefele
Inhaltsverzeichnis 0. Einleitung I. Die EvolutionslehreCharles Darwins 1.1. Einführung 1.2. Evolution 1.3. Abstammung des Menschen 1.4. Kampf ums dasein, natürliche und geschlechtliche Zuchtwahl 1.5. Menschliche Natur 1.6. … und Kultur II. Die Darwin-Rezeption Sigmund Freuds 2.1 Einführung 2.2. Anna O. 2.3. … und … Weiterlesen
Die Schuhe deines Vaters
12. März 2015, Sankt Lukaskirche, Leipzig ∙ Hugo Gevers
Der Rockstar und Liederdichter Gordon Sumner alias „Sting“ beschreibt im Lied „Dead Man’s Boots“ seine eigene Kindheit. Verlockend stehen die Schuh seines verstorbenen Vaters vor der Tür. Sie warten nur darauf, dass der Sohn seine Pflicht tut und die Schuhe anzieht. Im übertragenen Sinne soll der Sohn, indem er in … Weiterlesen
„Das Wunder von Bern“
27. November 2003 ∙ Moritz Nestor
Gäb´ es ein Lied, das unser Elend umfasste, Könnt´ ich Euch vielleicht, was wir leiden, erzählen. Dann könnte es sein, dass uns niemand sehr haßte, Und die uns feind sind, würden uns nicht mehr quälen. (Ricarda Huch, 1947) Vordergründig ein Film über das „Wunder von Bern“: das legendäre Endspiel … Weiterlesen
Zu den Grundlagen einer personalen Psychologie
13. Oktober 2015, Universität Wladimir ∙ Moritz Nestor
Seminar: „Psychiatrie und Psychotherapie im Ländervergleich“ Sehr geehrte Damen und Herren, ich begrüsse Sie alle recht herzlich und bedanke mich für die freundliche Einladung hierher nach Wladimir. Wir freuen uns sehr auf die kommenden Stunden mit Ihnen; auf das Kennenlernen der Standpunkte und Meinungen; auf den Austausch der Erfahrungen und … Weiterlesen
Sog in den Abgrund oder Hoffnung für die Zukunft …
17. März 2016, die Brücke, Sankt Lukaskirche, Leipzig ∙ Hugo Gevers
Es gibt viele Menschen, die Schreckliches erlebt haben. Nicht nur Flüchtlinge, die in Ihrer Heimat Folterung und Hass erleben mussten. Es gibt auch schreckliche Dinge, die sich hinter ganz normalen bürgerlichen Mauern verbergen. Einige Menschen leiden ein ganzes Leben lang von eben solchen Erfahrungen und können so nie wirklich zu … Weiterlesen
Stadtindianer-Kommune
1979 Zitatauswahl ∙ Moritz Nestor
Teil der Antipsychiatrie-Bewegung «Erinnern wir uns noch an die Antipsychiatrie-Bewegung? Ihr gehörten namhafte Ärzte an, die psychische Krankheiten als gesellschaftliche Konstrukte betrachteten und die Auflösung aller psychiatrischen Kliniken verlangten. Das war in den 1970er und 80er Jahren, als Gedanken-Experimenten keine Grenzen gesetzt wurden und man sogar über die Sexualität … Weiterlesen
Sigmund Freud: Kriegsverherrlichung (1915)
1915 - Zitatensammlung ∙ Moritz Nestor
Sigmund Freud: Unser Verhältnis zum Tode (1915) [1] «Editorische Vorbemerkung»: Dem Essay «Unser Verhältnis zum Tode» «liegt offenbar ein Vortrag zugrunde, den Freud vor der Veröffentlichung (und vermutlich in leicht abweichender Form) Anfang April 1915 bei einer Zusammenkunft des B’nai B’rith («Söhne des Bundes») gehalten hat, jenes jüdischen Klubs, dessen … Weiterlesen