Der «reuige Sünder»
17. November 2021 ∙ Moritz Nestor
Walters Grossvater, 1923 geboren, schlug seine Kinder wegen der geringsten Vergehen oder auch völlig ohne Anlass. Er stammte aus einem armen Appenzeller Geschlecht und war Alkoholiker. Sein Sohn, Walters Vater, 1945 geboren, ein «Büezer», war ebenfalls Alkoholiker, seitdem Walter denken konnte. Zum Kummer von Walters Mutter brachte der … Weiterlesen
«Verteidigung des Menschen»
3. Oktober 2021 ∙ Moritz Nestor
«Verteidigung des Menschen» Ein dringend nötiges Buch erscheint 2020: die Verteidigung des Menschen. Autor ist der Philosoph und Psychiater Thomas Fuchs, Karl-Jaspers-Professor für Philosophische Grundlagen der Psychiatrie und Psychotherapie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Dringend nötig ist es, wenn man sich vergegenwärtigt, was für einen geistigen Kahlschlag wir in den … Weiterlesen
Prostitution ist «eine unmenschliche Tätigkeit», eine «humanitäre Katastrophe» – Betroffene berichten ungeschminkt
2. Oktober 2021 ∙ Moritz Nestor
Prostitution ist «eine unmenschliche Tätigkeit», eine «humanitäre Katastrophe» – Betroffene berichten ungeschminkt In seinem Aufsatz «Die individuelle Psychologie der Prostitution» von 1920 schreibt Alfred Adler, der Begründer der Individualpsychologie, Prostitution könne «nur menschlichen Zuständen entspringen, die keinen Widerspruch dabei empfinden, das Weib als Mittel zur Geschlechtslust, als Objekt, als … Weiterlesen
«Willst, du Armer, stehen allein …»?
Januar 2021 ∙ Moritz Nestor
Der philosophische Egoist Hast du den Säugling gesehn, der, unbewußt noch der Liebe, Die ihn wärmet und wiegt, schlafend von Arme zu Arm Wandert, bis bei der Leidenschaft Ruf der Jüngling erwachet Und des Bewußtseins Blitz dämmernd die Welt ihm erhellt? Hast du die Mutter gesehn, wenn sie süßen Schlummer … Weiterlesen
Wenn wir uns versöhnen …
14. Mai 2006 ∙ Moritz Nestor
Wenn wir uns versöhnen … Wir leben in einer Zeit, die sich und ihren Kindern das Hassen lehrt, statt die Hoffnung und die Fähigkeit, sich mit dem Nächsten zu befreunden. Ehe noch unsere Kinder zur Schule gehen, haben sie oft schon Hunderte von blutigen Morden und brutalen Gemeinheiten … Weiterlesen
Fragmente aus der Geschichte des Begriffs «Lebensqualität»
1998 ∙ Moritz Nestor
Die Würde des Menschen ist unantastbar Das Bundesdeutsche Grundgesetz hat keine Bewertung menschlichen Lebens zugelassen. Nach der Rechtssprechung des Bundesverfassungsgerichts gibt es daher auch kein lebensunwertes Leben. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Dieses Sittengesetz ist nichts anderes als die Aussage, dass jeder Mensch Achtung verdient, weil er zur … Weiterlesen
Zunehmende Jugendgewalt – eine Herausforderung für ein demokratisches Staatswesen
Juni 2014 ∙ Eliane Gautschi, Moritz Nestor
Seit Jahren melden wissenschaftliche Studien eine stetig zunehmende Gewalt unter Jugendlichen. Gewalt und Drohungen (inklusive Körperverletzungen) haben in der Schweiz seit 1984/86 um das Fünffache zugenommen.[1] Anlässlich des 5. Netzwerktreffens der kantonalen und kommunalen Ansprechstellen für Gewaltprävention am 22. Mai 2014 in Aarau wurde dieser Trend erneut bestätigt. Solche Entwicklungen dürfen nicht … Weiterlesen
«Rose für Tamara» – eine «menschliche Feindberührung»
28. März 2017 ∙ Moritz Nestor
«Rose für Tamara« – eine «menschliche Feindberührung» Am 2. Januar 2001 erschien unter der Schirmherrschaft des ehemaligen Oberbürgermeisters von Erlangen, Dr. Dietmar Hahlweg, dem Initiator der Städtepartnerschaft Erlangen-Wladimir, die erste Auflage des einzigartigen Buchs «Rose für Tamara» von Fritz Wittmann. Fritz Wittmann verfasste dieses Buch in Zusammenarbeit mit Peter Steger, … Weiterlesen
US-Anthropologen und der Krieg: «When Professors go to War» – das «Minerva-Project» 2008
2008 ∙ Moritz Nestor
Artikel als Das Minerva-Projekt 2008 In seiner Rede vom 14. April 2008 erklärte US-Verteidigungsminister Robert Gates in einer Rede vor der Association of American Universities (AAU) das neue Programm „Minerva“.[1] Im Kalten Krieg seien die USA mit einer geschlossenen Macht konfrontiert gewesen, der UdSSR, und mit einer Ideologie, dem … Weiterlesen
«Manga» Buchmesse Leipzig 2016, Halle 1
2016 Leipziger Buchmesse, Halle 1 ∙ Moritz Nestor
An der Leipziger Buchmesse 2016 wurden in der Ausstellungshalle Nr. 1 auf der «3. Manga-Comic-Con» «Manga»-Produkte angeboten. 96’000 Besucher sollen es 2016 gewesen sein. 2015 seien es 93’000 gewesen. Die Manga-Comic-Con «ist Teil der Leipziger Buchmesse. Somit könnt ihr euch jederzeit ins Getümmel der Literatur stürzen.» Auch für 2017 wird der gleiche Spektakel erwartet. … Weiterlesen
Wissenschaftszentrum Berlin: Der «erste Think Tank amerikanischer Prägung in Europa»
2013 ∙ Moritz Nestor
[Jeder Abschnitt bezieht sich auf eine Quelle, die am Ende des Abschnitts in einer Endnote zitiert wird.] Wissenschaftszentrum Berlin: Der «erste Think Tank amerikanischer Prägung in Europa» 1 Vorbereitung im Stillen 1968 bereiten einige Bundestagsabgeordnete, abgeschirmt von der Öffentlichkeit, die Gründung eines Wissenschaftszentrums vor. Organisator mit allseits … Weiterlesen
Wie ein Mensch im Krieg das Mitgefühl verliert … und wie es sich wieder durchsetzt
Zitatauswahl ∙ Moritz Nestor
Der amerikanische GI Steven Kuhn berichtet in dem Buch „Soldat im Golfkrieg“ (2003) aus dem zweiten Golfkrieg «Es war das erste Mal, dass ich einen Freund sterben sah. Ich sah das alles und sah es auch nicht. Der Tod von Sergeant Dillon hätte mich erschüttern müssen, aber das tat er … Weiterlesen
Wenn Politik nicht auf Ethik ruht …
Zitatauswahl ∙ Moritz Nestor
«In der Politik haben wir es nicht mit Tugenden und Untugenden, sondern mit Stärken und Schwächen zu tun.» «Unser Fach ist die Wissenschaft von der Politik, und wir schreiben das Buch in dieser Eigenschaft. In der Politik haben wir es nicht mit Tugenden und Untugenden, sondern mit Stärken und Schwächen … Weiterlesen
Das «Minerva-Project» oder: «When Professors go to War»
2016 ∙ Moritz Nestor
Rede vom 14. April 2008 von US-Verteidigungsminister Robert Gates Das «Minerva-Project» oder: «When Professors go to War» Das Minerva-Projekt In seiner Rede vom 14. April 2008 erklärte US-Verteidigungsminister Robert Gates in einer Rede vor der Association of American Universities (AAU) das neue Programm „Minerva“. [1] Im Kalten Krieg seien … Weiterlesen
Die Ideologen der Frankfurter Schule, Teil 3: Psychologie und Menschenbild
Moritz Nestor
Die Ideologen der Frankfurter Schule, Teil 3: Psychologie und Menschenbild “Den Gegenwartsfanatikern und den ihnen zugesellten Zukunftsträumern haben wir das Bewusstsein der Vergangenheit entgegenzusetzen, vor ihnen haben wir die Zukunft zu retten, indem wir für sie die Werte retten, die jene der Gegenwart opfern möchten.” (Manes Sperber, Wie eine … Weiterlesen
«Erziehung zum Ungehorsam» oder woher kommt die Idee der «Selbstregulierung»?
Moritz Nestor
«Der Anspruch auf Selbstregulierung muss zur Erkenntnis der gesellschaftlichen Ursachen für die Unmöglichkeit führen, Selbstregulierung innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft voll zu realisieren. […] A. S. Neil ist zwar wesentlich durch Wilhelm Reich beeinflusst worden […]; doch Neil hat seine Praxis nicht als Teil einer politischen Bewegung verstanden, er hat in … Weiterlesen
Sophie Dannenberg: «Das bleiche Herz der Revolution» oder: Von «stolzen Besitzern eines selektiven Gedächtnisses»
2004 ∙ Moritz Nestor
Sophie Dannenberg: «Das bleiche Herz der Revolution» oder: Von «stolzen Besitzern eines selektiven Gedächtnisses» Die 31-jährige Sophie Dannenberg (Pseudonym), Jahrgang 1971, hat mit ihrem Roman Das bleiche Herz der Revolution eine Darstellung der Kulturrevolution von 1968 aus der Perspektive eines ihrer Opfer vorgelegt, der noch reden geben wird – … Weiterlesen
Gorbatschow und Lenin
Moritz Nestor
Wer erinnert sich noch daran, dass der deutsche Bundeskanzler Kohl Gorbatschow einmal mit Goebbels verglichen hat? Aber Gorbatschow hatte verkündet: „Wir brauchen die Demokratie wie die Luft zum Atmen!“ Wollte er nicht die UdSSR „umgestalten“? Woltte er nicht ein „neues Denken“ fördern? Sollte nicht alles anders werden? Und da der Vergleich mit … Weiterlesen
«Zuerst stürzt man sich ins Gefecht, das weitere wird sich finden.»
Moritz Nestor
Lenin zum Verhältnis von Denken und Handeln «Sie alle nennen sich Marxisten, fassen aber den Marxismus unglaublich pedantisch auf. Das Entscheidende haben sie absolut nicht begriffen: nämlich seine revolutionäre Dialektik … Unendlich schablonenhaft ist zum Beispiel ihr Argument, …dass wir für den Sozialismus noch nicht reif seien, … Weiterlesen
Woher kommen heutige Konstrukte von «sexueller Vielfalt» und Familienzerstörung?
Moritz Nestor
Marx über die Familie Marx leugnet die anthropologische Grundgegebenheit «Familie»: «Es ist überhaupt nicht von ‚der‘ Familie zu sprechen.» Die Familie ist also keine natürliche Gemeinschaft. (MEW, Band 3, S. 164.) Die Arbeitsteilung in der Familie sei die Wurzel der gesellschaftlichen Arbeitsteilung. Die Arbeitsteilung wiederum sei die Ursache des Privateigentums, der Klassengesellschaft und der Ausbeutung. (MEW, Band 3, … Weiterlesen
Günter Amendt: «Jugend und Terror sind synonym» oder die Verweigerung des rationalen Diskurses
Moritz Nestor
Günter Amendt: «Jugend und Terror sind synonym» oder die Verweigerung des rationalen Diskurses Eine der wichtigsten politischen Thesen der Studentenrevolte von 1968 war: Wir können und wollen nicht Antwort geben, wie wir uns eine klassenlose sozialistische Gesellschaft konkret vorstellen. 1968 ruft zum Beispiel der damals führende SDS-Funktionär Günther Amendt … Weiterlesen
Antipädagogische Schul«reform»: John Holts „Zum Teufel mit der Kindheit“ (1978)
John Holt (1978): Zum Teufel mit der Kindheit. Wetzlar: Büchse der Pandora. ∙ Moritz Nestor
PDF-Version John Holt war in den USA ein führender Kopf der Anarchistenszene und der Bewegung für eine föderalistische Weltregierung. In Paul Goodmans Broschüre „Zwei Aufsätze gegen die Schule“ findet man ihn im Literaturverzeichnis als Autor von „Zur radikalen Schulkritik“. Dort heisst es: „John Holt ist nach Goodmans Tod der Hauptvertreter … Weiterlesen
Antje Vollmer: «ökologische Rat»
6. Februar 1994, ZDF, 22.50 Uhr ∙ Moritz Nestor
«Ich glaube, dass die Verfassung der Bonner Republik, dass die aus der Lehre gekommen ist, dass man vor allen Dingen den Einzelnen schützen müsste. Das heisst, die ganze Verfassung ist gegen die Diktatur und die Erfahrung des Missbrauchs von Gemeinschaft geschrieben worden. Deswegen hat sie diesen hohen Rang der Einzelnen. … Weiterlesen
Eldridge Cleaver (1968): Der Mut zum Töten
Eldridge Cleaver (1968): Der Mut zum Töten: Begegnung mit den Black Panther. ∙ Moritz Nestor
In seinem Aufsatz „Der Mut zum Töten“ [1] berichtet Eldridge Cleaver, der später bei den Black Pantern eine wichtige Rolle spielen sollte, von seiner ersten Begegnung mit den Panthern im Jahre 1967 auf einer Versammlung des „Bay Area Grassroots Organization Planning Committee“ (S. 41). Cleaver über die Anwesenden: „wir waren die Grassroots, die … Weiterlesen
Gegen das Vergessen! 17. Juni 1953 – 17. Juni 1995
Juni 1995 ∙ Moritz Nestor
Im Mittelpunkt des politischen Interesses stand am 17. Juni 1995 der Beginn der Reichsstagsverhüllung in Berlin – Massenschauspiel für Hunderttausende. Der 17. Juni war einst der deutsche Nationalfeiertag zum ehrenden Gedenken an den ersten, durch sowjetische Panzer und Standrecht blutig niedergechlagenen Massenaufstandes gegen den Kommunismus auf deutschem Boden. Die Opfer … Weiterlesen
«Davon weiss ich nichts.» — das KZ Buchenwald vor 1945 unter Hitler und nach 1945 unter Stalin
1995 ∙ Moritz Nestor
Wer heute in Weimar die Buslinie hinaus nach Buchenwald nimmt, trifft draussen acht Kilometer vor der Stadt Goethes und Schillers auf die Überreste des ehemaligen Konzentrationslagers. Von den ehemaligen im Halbkreis angeordneten SS-Kasernenbauten gelangt man zum Lagertor, unter der SED Diktatur mit einem Bild von Ernst Thälmann geschmückt. Am Tor … Weiterlesen
Zur Populismus-Keule: Zitate aus drei Texten von Herbert Marcuse
Moritz Nestor
1.) Text: „Eine >biologische< Grundlage des Sozialismus?“ (1969) In: Herbert Marcuse „Versuch über die Befreiung“ Ffm1969 2.) Text: „Ethik und Revolution“ Aufsatz, entstanden zwischen 1934 und 1938 im exilierten Institut für Sozialforschung in New York in Zusammenarbeit mit Max Horkheimer 3.) Text: „Repressive Toleranz“ (1965) Text 1 Herbert Marcuse (1969): Eine … Weiterlesen
Wozu entmenschlichten 1998 US-Anthropologen den Menschen zum «Krebsgeschwür des Planeten»?
2011 ∙ Moritz Nestor
Wozu entmenschlichten 1998 US-Anthropologen den Menschen zum «Krebsgeschwür des Planeten»? 1994 blitzen US-Rassisten unter der Führung von Warren Hern und Lynn Margulis bei der Amerikanischen Gesellschaft für den Fortschritt der Wissenschaft ab, als sie am Jahrestreffen der Gesellschaft ein Symposium abhalten wollen, worin sie den Menschen als «Krebsgeschwür auf … Weiterlesen
«Martha Heinrich Acht, Dresden 1944/45»
2003 ∙ Moritz Nestor
«Martha Heinrich Acht, Dresden 1944/45» lautet der Titel eines Bildbandes, im Verlag der Kunst Dresden herausgegeben von Matthias Neutzner von der «Interessengemeinschaft 13. Februar 1945». «Ausgewählte Briefe aus jener Zeit, umfangreiche Erinnerungen der Augenzeugen und Tausende ausgewerteter Dokumente bilden die Basis einer Darstellung aus der Sicht der vom Krieg und Bombenkrieg … Weiterlesen
«Was, zum Teufel, tun die unseren Kindern an!» Oder: Die «neue Schule» ohne prüfbare Wahrheit aus dem Geiste des Konstruktivismus’
2014 ∙ Moritz Nestor
«Was zum Teufel tun die unseren Kindern an!» Oder: Die «neue Schule» ohne prüfbare Wahrheit aus dem Geiste des Konstruktivismus’_ Heinz von Foerster (1911-2002) ist der Vater des Konstruktivismus’. Der Schweizer Lehrplan 21 oder das ‚selbstorganisierte Lernen’ in den rot-grünen Gemeinschaftsschulen Baden-Württembergs und andere Gesellschafts- und Schul«reformen» sind … Weiterlesen
Konstruktivistische Pädagogik: «Bildung» ohne Mitmenschlichkeit
2014 ∙ Moritz Nestor
Konstruktivistische Pädagogik: «Bildung» ohne Mitmenschlichkeit Heinz von Foerster (1911-2002) ist der Vater des Konstruktivismus‘ und der Ideengeber von Antipädagogen wie Peter Fratton und den Ideologen vom «selbstbestimmten Lernen». Der Lehrplan 21 in der Schweiz, die Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg und andere Gesellschafts- und Schul«reformen» sind durch und durch nach den … Weiterlesen
Heinz von Foester: Es gibt die Welt nicht, es gibt nur «Kompetenzen» in unserem Kopf. Die Erfindung der «Kompetenz»-Orientierung aus dem Geiste des Konstruktivismus‘
2014 ∙ Moritz Nestor
Heinz von Foester: Es gibt die Welt nicht, es gibt nur «Kompetenzen» in unserem Kopf. Die Erfindung der «Kompetenz»-Orientierung aus dem Geiste des Konstruktivismus‘ Der Erfinder des Konstruktivismus’ nach dem Zweiten Weltkrieg war Heinz von Foerster (1911-2002). Er behauptet: «Das, was wir einen Gegenstand … nennen, ist im Grunde … Weiterlesen
Heinz von Foerster: Der Konstruktivismus ist eine Manipulationstechnik (die Menschen «transformieren»)
2007 ∙ Moritz Nestor
Heinz von Förster, der Erfinder des Konstruktivismus: «Das Wesentliche des Zauberns liegt darin, den Zuschauer zu überreden, eine Welt für sich zu konstruieren, in der Wunderbares passiert. So ist sozusagen meine frühe Assoziation mit der Zauberei direkt mit Konstruktivismus verknüpft. Du musst dem Anderen eine Geschichte so erzählen, dass er … Weiterlesen
Die eugenischen «Träume der Genetik»
24. Mai 2016 ∙ Moritz Nestor
Die Genetik ist eine anerkannte Wissenschaft. Nur wenige Humangenetiker denken so wie die Forscher, von denen hier die Rede ist. Bedenklich kann es werden, wenn Forscher auf Geld- und Machtinteressen treffen, die ihnen zu Weltruhm verhelfen und Geldmittel für inhumane und verbrecherische Experimente zur Verfügung stellen. In seinem Buch stellt … Weiterlesen
Ideologen der Globalisierung: Anthony Giddens. Noch ein Chaos-Theoretiker
2016 ∙ Moritz Nestor
Anthony Giddens (1999): Entfesselte Welt. Frankfurt/Main: Suhrkamp Anthony Giddens, Direktor der London School of Economics, hielt 1999 – im Jahr des Kosovo-Krieges – die Reith Vorlesungen zum Thema Globalisierung. Sie wurden von der BBC ausgestrahlt und wendeten sich an ein grosses Publikum mit der Botschaft: Die Globalisierung verändere sowohl die … Weiterlesen
Die Väter der Chaos-Theorie: Edward Bernays «Propaganda» (1928)
Moritz Nestor
Edward Bernays (1928): Propaganda. 3. Auflage 2011. Orange Press. [erste deutsche Übersetzung] In seinem Artikel «Die Blindheit der Europäischen Union gegenüber der Militärstrategie der USA» (Voltaire Netzwerk, Damaskus, 27. APRIL 2015 ) warnt Thierry Meyssan, die Europäer würden die von den USA verwendet «Chaostheorie», «die dem Philosophen Leo Strauss entlehnt wurde», nicht studieren und daher die … Weiterlesen
Rede zum Thema Bologna, gehalten in Leipzig, an der Tagung des Medizinischen Fakultätentages
2009 ∙ Prof. Dr. Pfeilschifter
“ … die derzeitige Hochschulpolitik macht nicht nur krank, sie ist krank, sie ist verantwortungslos. Ein Kollege aus Leipzig erklärt uns warum; ich zitiere Professor Georg Vobruba aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 18. März 2009: <In den vergangenen Jahren wurde die Entdeckung gemacht, dass Hochschulpolitik weitgehend beliebig gestaltet werden … Weiterlesen
Was haben das DSM-5 und der Neoliberalismus gemeinsam?
2013 ∙ Gabriella Hunziker, Sabine Vuilleumier
Neoliberalismus und DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, 5. Version) haben vieles gemeinsam. Dies zeigten Roland Gori, Psychoanalytiker und emeritierter Professor für Klinische Psychopathologie aus Marseille, und Michael Stigler, Psychiater und Psychotherapeut aus Lausanne, am Jahreskongress der Schweizerischen Ärztegesellschaft für Psychotherapie (SAGP) auf. Der Jahreskongress mit dem Titel … Weiterlesen
Wider den verlogenen Missbrauch der Debatte um die sexuelle Ausbeutung von Kindern
1. April 2010 ∙ Moritz Nestor
Die sexuelle Ausbeutung von Kindern und der Kinderhandel gehören zusammen mit Kriegen, Waffen- und Drogenhandel, Hunger, Ausbeutung und Folter zu den schlimmsten Auswüchsen unserer heutigen Welt. Ein zutiefst beschämendes und riesiges Problem. Rechte wie Linke; Gläubige und Ungläubige; Nahestehende und Verwandte – und vor allem Mächtige im Establishment: gut organisiert … Weiterlesen
Bildschirm oder Liebe?
9. Juni 2015 ∙ Moritz Nestor
In der Glitzerwelt eines Flughafens hat auf einer Polstergruppe ein gut gekleidetes Ehepaar mit einem etwa fünf Monate alten Kleinkind Platz genommen. Der Vater starrt, Kopfhörer in den Ohren, in sein Handy und tippt ununterbrochen auf den Tasten herum. Ab und zu nippt er an seiner Cola. Die Mutter, ebenfalls … Weiterlesen
Johannes Agnoli, ein Leben für die Subversion
16. August 2011 ∙ Annemarie Buchholz-Kaiser und Moritz Nestor
Johannes Agnoli, ein Leben für die Subversion Die Redaktion «Zeit-Fragen» dankt Jutta Ditfurth für den Hinweis, dass für sie und andere Johannes Agnoli (1925–2003) als Theoretiker weiterhin Bedeutung habe. Da ihn in der Schweiz und in Österreich kaum mehr jemand kennt, erkundigten wir uns bei Studienkollegen, die zu Agnolis … Weiterlesen
Den Kindern den Weg ins Leben zeigen. Anleiten und erziehen sind die Aufgaben der Erwachsenen
21. Juli 2015 ∙ Michael Winterhoff
Zeit-Fragen: Herr Doktor Winterhoff, Sie haben verschiedene Bücher geschrieben, das letzte trägt den Titel «SOS-Kinderseele». Was ist so alarmierend bei der Entwicklung unserer heutigen Kinder? Dr. Michael Winterhoff: Schauen Sie einmal, wir haben in Deutschland heute schon nahezu 60 % nicht arbeitsfähige Schulabgänger. Das will niemand hören, und niemand will … Weiterlesen
Die Schuhe deines Vaters
12. März 2015, Sankt Lukaskirche, Leipzig ∙ Hugo Gevers
Der Rockstar und Liederdichter Gordon Sumner alias „Sting“ beschreibt im Lied „Dead Man’s Boots“ seine eigene Kindheit. Verlockend stehen die Schuh seines verstorbenen Vaters vor der Tür. Sie warten nur darauf, dass der Sohn seine Pflicht tut und die Schuhe anzieht. Im übertragenen Sinne soll der Sohn, indem er in … Weiterlesen
„Das Wunder von Bern“
27. November 2003 ∙ Moritz Nestor
Gäb´ es ein Lied, das unser Elend umfasste, Könnt´ ich Euch vielleicht, was wir leiden, erzählen. Dann könnte es sein, dass uns niemand sehr haßte, Und die uns feind sind, würden uns nicht mehr quälen. (Ricarda Huch, 1947) Vordergründig ein Film über das „Wunder von Bern“: das legendäre Endspiel … Weiterlesen
Sog in den Abgrund oder Hoffnung für die Zukunft …
17. März 2016, die Brücke, Sankt Lukaskirche, Leipzig ∙ Hugo Gevers
Es gibt viele Menschen, die Schreckliches erlebt haben. Nicht nur Flüchtlinge, die in Ihrer Heimat Folterung und Hass erleben mussten. Es gibt auch schreckliche Dinge, die sich hinter ganz normalen bürgerlichen Mauern verbergen. Einige Menschen leiden ein ganzes Leben lang von eben solchen Erfahrungen und können so nie wirklich zu … Weiterlesen
Das Menschenbild der Pseudo–Erneuerer. Oder «Von der Person zur Amöbe»
Verein zur Förderung der Psychologischen Menschenkenntnis VPM, Pädagogische Schulungswoche 1994 ∙ Moritz Nestor
1. Einleitung 2. Naturrechtstradition – der Mensch als Person 3. Marx: Abschaffung der Anthropologie 4. Freud: Triebwesen statt Beziehungswesen 5. Reich: Befreiung von der Religion durch Sexual–Therapie 6. Frankfurter Schule: die revolutionäre Triebnatur 7. Antipsychiatrie: Hilfe als «Befriedungsverbrechen» 8. Humanistische Psychologie und Gestalttherapie 9. Antipädagogik 10. Kinderrechtsbewegung 11. Antihumanismus, Postmoderne … Weiterlesen
Ist der Mensch eine Amöbe?
10. Februar 1992 ∙ Moritz Nestor
Gefragt, warum er glücklich sei, antwortet ein junger Mann vor laufender Kamera lächelnd: „Ich habe einen Liebhaber, einen Partner, der meine Spiele mitmacht. Der läßt sich davor nicht abschrecken, und das sind nur wenige, die das imstande sind zu tun.“ Was denn die Eltern sagen würden, will die Moderatorin wissen. … Weiterlesen
Stadtindianer-Kommune
1979 Zitatauswahl ∙ Moritz Nestor
Teil der Antipsychiatrie-Bewegung «Erinnern wir uns noch an die Antipsychiatrie-Bewegung? Ihr gehörten namhafte Ärzte an, die psychische Krankheiten als gesellschaftliche Konstrukte betrachteten und die Auflösung aller psychiatrischen Kliniken verlangten. Das war in den 1970er und 80er Jahren, als Gedanken-Experimenten keine Grenzen gesetzt wurden und man sogar über die Sexualität … Weiterlesen
Sigmund Freud: Kriegsverherrlichung (1915)
1915 - Zitatensammlung ∙ Moritz Nestor
Sigmund Freud: Unser Verhältnis zum Tode (1915) [1] «Editorische Vorbemerkung»: Dem Essay «Unser Verhältnis zum Tode» «liegt offenbar ein Vortrag zugrunde, den Freud vor der Veröffentlichung (und vermutlich in leicht abweichender Form) Anfang April 1915 bei einer Zusammenkunft des B’nai B’rith («Söhne des Bundes») gehalten hat, jenes jüdischen Klubs, dessen … Weiterlesen