«Pflegt deshalb den Geist unseres Volkes und haltet seine Achtsamkeit wach. … Wenn das Volk einmal den öffentlichen Angelegenheiten gegenüber gleichgültig wird, dann werden Sie und ich, der Kongress und die einzelstaatlichen Parlamente, die Richter und die Gouverneure alle zu Wölfen werden.»
«Ich bin überzeugt, dass in Gesellschaften, die ohne Herrschaft auskommen, wie die Indianer, sich die grosse Masse eines unvergleichlich grösseren Masses an Glück erfreuen, als an denjenigen, die unter den europäischen Regierungen leben. In dem ersten Typ steht die öffentliche Meinung an Stelle der Gesetze und sorgt für moralische Selbstzucht so machtvoll wie nur irgendwo die Gesetze. Im anderen Fall hat man die Nationen unter dem Vorwand, sie zu regieren, in zwei Klassen geteilt – Wölfe und Schafe. Ich übertreibe nicht. Das ist das wahre Bild Europas. Pflegt deshalb den Geist unseres Volkes und haltet seine Achtsamkeit wach. Urteilt nicht zu hart über seine Irrungen, aber berichtigt sie durch Aufklärung. Wenn das Volk einmal den öffentlichen Angelegenheiten gegenüber gleichgültig wird, dann werden Sie und ich, der Kongress und die einzelstaatlichen Parlamente, die Richter und die Gouverneure alle zu Wölfen werden.»
Dumbold, Edward (Hg.) (1955): The Political Writings of Thomas Jefferson – Representative Selections. The American Heritage Series, Nr. 9. New York., S. 65f.
Aus der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung: «Wenn es im Zuge der Menschheitsentwicklung für ein Volk notwendig ist, die politischen Bande zu lösen, die es mit einem anderen Volk verknüpft haben, und unter den Mächtigen der Erde den selbständigen und gleichberechtigten Rang einzunehmen, zu dem Naturrecht und göttliches Gesetz es berechtigen, […], wenn eine lange Reihe von Missbräuchen und Übergriffen, die stets das gleiche Ziel verfolgen, die Absicht erkennen lässt, sie absolutem Despotismus zu unterwerfen, so ist es ihr Recht und ihre Pflicht, eine solche Regierung zu beseitigen und neue Wächter für ihre künftige Sicherheit zu bestellen.»
Aus: Dumbold, Edward (Hg.) (1955): The Political Writings of Thomas Jefferson – Representative Selections. The American Heritage Series, Nr. 9. New York., S. 3f.
1784: «Alle politische Gewalten – Legislative, Exekutive und Jurisdiktion – stammen aus der gesetzgebenden Körperschaft. Zusammenfassung dieser Gewalten in denselben Händen ist exakt die Definition einer Despotie. Es bringt keine Erleichterung, wenn diese Gewalten von einer Vielzahl von Händen ausgeübt werden und nicht von einer einzigen. 173 Despoten würden sicher ebensolche Unterdrücker sein wie ein einziger. Wer das bezweifeln möchte, der soll sich die Republik Venedig ansehen. Ebensowenig wird es uns nutzen, dass sie von uns gewählt worden sind. Eine Wahldespotie war nicht die Regierung, für die wir gekämpft haben, sondern eine solche, die nicht nur auf Prinzipien der Freiheit gegründet sein soll, sondern in der sie politischen Gewalten derart aufgeteilt und zwischen verschiedenen Organen der Leitung im Gleichgewicht gehalten werden sollten, dass keines seine gesetzmässigen Grenzen überschreiten kann, ohne durch die anderen wirksam beschränkt und zurückgehalten zu werden.»
Aus: Dumbold, Edward (Hg.) (1955): The Political Writings of Thomas Jefferson – Representative Selections. The American Heritage Series, Nr. 9. New York., S. 103f.