Ulrich Im Hof
Das gesellige Jahrhundert
Ulrich Im Hof (1917 – 2001) heimatberechtigt in Basel und Schaffhausen, war ein Schweizer Historiker. Er studierte Geschichte und Germanistik in Basel, promovierte 1944 und war bis 1968 Gymnasiallehrer in St. Gallen, Basel und Bern. 1968 wurde er an der Universität Bern Professor für Schweizer Geschichte der Frühen Neuzeit. Er beschäftigte sich insbesondere mit dem 18. Jahrhundert, der Geschichte der Universitäten und der Geselligkeit im Ancien Régime. Das 18. Jahrhundert war die Blüte der auf allgemeinen Nutzen gerichteten Gesellschaften. Es gab mehrere hundert Sozietäten in Europa und Amerika, wenn man die Tochtergesellschaften hinzuzählt. Kaum eine Großstadt jener Zeit – was ungefähr 10 000 Einwohner bedeutete – war ohne solche Gesellschaft. Man schrieb Briefe, wählte Mitglieder, lobte Preise aus, publizierte Zeitschriften geringer Auflagenhöhe. Zufall war es nicht, daß um 1770, als der Schatten von Massenhunger und Bürgerkrieg sich auf Alteuropa legte, die Sozietätsbewegung ihren Höhepunkt erreichte. Die Schweiz war ein Zentrum der Sozietätsbewegung, und so ist es ein Fachmann der Schweizer Geschichte, der die erste Gesamtdarstellung vorlegt – kundig, übersichtlich und sehr lesbar.