Viktor Andrejewitsch Kravtschenko
Ich wählte die Freiheit
Viktor Andrejewitsch Kravtschenko (* 1905 in Jekaterinoslaw; gestorben 25. Februar 1966 in Manhattan) war ein sowjetischer Ingenieur und späterer Handelsdiplomat in Washington, D.C., der dort 1944 um politisches Asyl bat. Sein 1946 veröffentlichtes Buch «I Chose Freedom» / «Ich wählte die Freiheit» erregte großes Aufsehen. Darin beschreibt er das System des Gulag. Kravtschenkos Enthüllungen wurden von westlichen kommunistischen Parteien und ihrer Medien massiv bekämpft. Die Wochenzeitschrift «Les Lettres françaises» schimpfte ihn einen Lügner und westlichen Spion. Krawtschenko klagte dagegen wegen Verleumdung. Den Prozess in Paris 1949 gewann Krawtschenko. Er wurde 1966 in einem New Yorker Hotel erschossen aufgefunden. Sein «Tod wurde offiziell als Selbstmord eingestuft, und diese Ansicht wird weithin akzeptiert, auch von dem Biographen Gary Kern.[7] FBI-Akten, die Kern nach einem sechsjährigen Rechtsstreit erhielt, zeigen, dass Präsident Lyndon B. Johnson ein starkes Interesse an der These von Kravtschenkos Selbstmord hatte und verlangte, dass das FBI feststelle, ob Kravchenkos Abschiedsbrief authentisch oder eine sowjetische Fälschung war.[2] Das FBI entschied, dass er authentisch sei, doch einige Details über Kravtschenkos letzte Tage bleiben fragwürdig, und sein Sohn Andrew glaubt, dass der Vater Opfer eines KGB-Attentats gewesen sein könnte.[3][4] Andrew Kravtschenko produzierte 2008 den Dokumentarfilm «The Defector»[8][9] über seinen Vater.[10] Kravtschenkos Entschluss, aus der Sowjetunion überzulaufen, führte dazu, dass die Familienmitglieder, die er zurückliess, Schikanen, Inhaftierungen und sogar dem Tod ausgesetzt waren, wobei mehr als 30 Verwandte Kravtschenkos in der Sowjetunion als Vergeltung für sein Überlaufen getötet wurden.[2] Es ist bekannt, dass Kravtschenkos Aufenthaltsort 1944 von NKWD-Agenten entdeckt wurde,
insbesondere von Mark Zborowski, und dass er in der Folge vom NKWD und später von KGB-Spezialkräften genau überwacht wurde[11][12][13][14].» [eigene Übersetzung aus: Wikipedia. Victor Kravchenko (defector)]
[7] G. Kern. The Kravchenko Case: One Man’s War On Stalin, Enigma Books 2007
[2] Mitchell Landsberg. Searching for Tato. In: Los Angeles Times vom 11. Mai 2003
[3] Soviet defector’s sons finally meet. In: Tri-city Herald vom 4. Januar 1992, S. 2
[4] Seth Mydans. First Meeting For Two Sons of a Defector. In: The New York Times vom 4. Januar 1992
[8] The Defector: a documentary film, American Sterling, archived from the original on 29 December 2008
[9] The Defector, US: Wild at heart films
[10] R. Wilcox. Target Patton: The Plot to Assassinate General George S. Patton. Regnery Publishing 2008, S. 249
[11] Kravchenko was in hiding after his defection. He was given the covername KOMAR/GNAT by Soviet agents. See the Venona project documents on the National Security Agency site at: www.nsa.gov. (See especially New York to Moscow messages of May to August 1944, nos. 594, 600, 613–14, 654, 694, 724, 726, 740, 799, and 907.)
[12] Top Secret: Information on „Mars“ on „Gnat“ Archived 26 June 2010 at the Wayback Machine De-classified Venona project document from the US National Security Agency [Streng geheim: Informationen über „Mars“ auf „Gnat“ Archived 26 June 2010 at Wayback Machine Entklassifiziertes Venona-Projektdokument der US National Security Agency]
[13] The Venona Story (PDF), The National Security Agency.
[14] „Top Secret: The Shadowing of „Gnat““, Venona project (PDF: https://web.archive.org/web/20100626202918/http://www.nsa.gov/public_info/_files/venona/1945/19jan_defector_kravchenko.pdf), US: National Security Agency, 1945, archived from the original (PDF) on 26 June 2010