Werner Laubi.
Albert Schweitzer, der Urwalddoktor
1984
«Albert Schweitzers Lebensgeschichte wird jugendgerecht in einer einfachen, einprägsamen, gut lesbaren Sprache dargestellt. Die charakterbildenden Erlebnisse und Ereignisse, die aus dem kleinen Albert das formten, was er im Erwachsenenalter dann war, sind in diesem Buch so nachvollziehbar und eingängig beschrieben, dass jeder Schüler etwas damit anfangen kann. Kenner Albert Schweitzers wissen, dass ihn das Problem des Krieges sehr beschäftigte. Er wollte nicht einfach hinnehmen, dass die Menschen sich gegenseitig vernichten. Seine christliche Ethik, seine tiefe Liebe für die Menschen, die Tiere und die Natur liessen dies nicht zu. Und so sann er nach einem Satz, der, wenn die Menschen ihn hören und darüber nachdenken würden, Leid und Krieg auf der Welt verringern könnte. Eines Tages fand er den Satz: «Ehrfurcht vor dem Leben». Mit jeder Klasse gab es viel darüber zu diskutieren. Ich liess anschliessend an diese Gespräche die Schüler jeweils einen Aufsatz zum Thema «Ehrfurcht vor dem Leben» schreiben, was ein anspruchsvolles Thema nicht nur für Fünft- und Sechstklässler ist. Die Schüler bemühten sich redlich um dieses Thema. Mit jeder Klasse, mit der ich Albert Schweitzers Lebensgeschichte las, konnte ich beim Lesen dieses Buches viele berührende Erlebnisse machen. Ein letztes möchte ich noch anfügen. Nach Beendigung des Buches erzähle ich den Schülern jeweils noch, was nicht im Buch steht. Bei Ausbruch der Kuba-Krise 1962 schrieb Albert Schweitzer sowohl an Nikita Chruschtschow (damaliger Staats- und Parteichef der Sowjetunion) als auch an John F. Kennedy (damaliger Präsident der USA) einen Brief, in dem er eindringlich vor dem Ausbruch eines atomaren Krieges warnte. Ich las Abschnitte dieser Briefe den Schülern vor, und sie waren immer tief beeindruckt von dem Gehörten.» Aus dem Artikel von Daniele Beringer: Bedeutung der Klassenlektüre für die Werteerziehung.