Herbert Marcuse: Umerziehung durch Fernsehen

1969 Zitatauswahl Moritz Nestor

«Man könnte das Fernsehen ebensogut für die Umerziehung der Bevölkerung einsetzen.»

 

«Von sich aus sind die Massen nicht revolutionär … Die Revolution erfordert zuerst das Entstehen eines neuen Menschentypus mit Bedürfnissen und Bestrebungen, die sich qualitativ von den aggressiven und repressiven Bedürfnissen der bestehenden Gesellschaft unterscheiden. … Es kommt vom erbärmlichen Gebrauch, den man vom technischen Fortschritt macht. Man könnte das Fernsehen ebensogut für die Umerziehung der Bevölkerung einsetzen. … Der revolutionäre Prozeß beginnt immer mit und in einer Wirtschaftskrise. Aber die Krise würde zwei Möglichkeiten bieten. Die neofaschistische Möglichkeit … und die Erkenntnis der Massen, daß die Gelegenheit günstig ist, für die Begründung einer freien Gesellschaft. … Man kann nicht aus Furcht vor der einen die Hoffnung auf die andere verlieren und aufhören, durch die Erziehung der Massen auf sie hinzuarbeiten. Und nicht nur mit Worten: mit Taten.»[1]

[1] Marcuse, Herbert. Über Revolte, Anarchismus und Einsamkeit. Ein Gespräch. Edition Arche Nova. Zürich. 1969. S. 21-24

Autor

Moritz Nestor, Psychologe

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